"Menschen 2006" - Lob für stille Helden des Alltags

Veröffentlicht am 15.01.2007 in Veranstaltungen
Neujahrsveranstaltung der südpfälzischen SPD mit Bundesvorsitzendem und Ministerpräsidenten Kurt Beck

Ganz im Zeichen des Ehrenamtes, des bürgerschaftlichen Engagements, stand die Neujahrsveranstaltung der SPD Südpfalz mit ihrem Bundesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Kurt Beck gestern Vormittag in der Schlosshalle in Bad Bergzabern. Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer sprach in seinem Grußwort vom Ehrenamt als der „größten Bürgerbewegung", lobte die „stillen Helden des Alltags", von denen gestern einige besonders hervorgehoben wurden.


Ausgezeichnet wurde unter anderen die 23-jährige Feuerwehrfrau Carolin Ditsch, die in Mannheim studiert und seit kurzem stellvertretende Wehrleiterin in Knöringen ist. Zu den Menschen 2006 gehörten gestern auch die Aktiven des Germersheimer Vereins Interkultur, der sich vor allem um Sprachkultur in einer Stadt kümmert, in der Menschen aus 98 Nationen leben. In diesem Jahr soll ein Projekt gemeinsam mit der Universität in Landau starten, mit dem Kindergartenkinder sprachlich fit für den Schulalltag gemacht werden sollen. Gleich zwei Westheimer Gruppen, nämlich die Oldtimer-Freunde und die Initiative „Wir für Westheim" engagieren sich nicht nur für die Ortsverschönerung, die Oldtimer-Freunde haben sich vor allem der Wiederbelebung der Kerwe angenommen. Geradezu vorbildhaft wurde das Engagement der „Truppe vom Bau" beschrieben, die in Venningen in den zurückliegenden Monaten nicht nur den alten Kindergarten abgerissen, sondern auch einen Neubau hingestellt hat. Die Tatkräftigsten standen gestern in Bad Bergzabern auf der Bühne, unter ihnen auch Ortsbürgermeister Michael Rohr, der voller Stolz vom Bürgersinn in seiner Gemeinde berichtete. Rund 70 Bürger waren am Bau aktiv und haben so der Gemeinde bis heute mehr als 500.000 Euro Kosten gespart. Den Marktpreis des Neubaus bezifferte Rohr mit 1,2 Millionen Euro. „Bei uns wird Gemeinschaftskultur gepflegt." Wenn alles klappt, kann die Gemeinde, die finanziell auch vom Landkreis unterstützt wird, die ihr verbleibenden Baukosten vom „Sparkonto" bezahlen. Hatte der SPD-Unterbezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Heinz Schmitt in seiner Begrüßungsansprache vor allem die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft und auch des Arbeitsmarktes hervorgehoben, dabei auch nicht die „Ärmsten der Armen" vergessen, für die es sich zu engagieren gelte, beleuchtete der Bundesvorsitzende der SPD die aktuelle Situation in Berlin. Untrennbar miteinander verbunden seien wirtschaftlicher Erfolg, ökologische Vernunft und soziale Gerechtigkeit, unterstrich Ministerpräsident Kurt Beck, wobei „die Menschen nicht zum Kostenfaktor degradiert werden dürfen". Ihm war es wichtig, die Bedeutung der Solidargemeinschaft gerade bei der Sicherung unserer Sozialsysteme an einigen herausragenden Beispielen festzumachen, und er verteidigte ausdrücklich das Umsteuern in der Sozialpolitik. Gehe es doch schließlich darum, dass die Menschen auch in Zukunft noch menschenwürdig leben können. Den Bogen zum „Herzstück" des gestrigen Neujahrsempfangs der südpfälzischen SPD spannte er vor allem, als er dafür warb „etwas miteinander zu tun zu haben". Deutschland dürfe keine „Hotelgesellschaft" werden. „Wir brauchen ehrenamtliches Engagement in einer bürgerschaftlichen Gesellschaft." Dank für parteipolitisches Engagement ging einerseits an die ehemalige Vorsitzende der Landauer SPD-Stadtratsfraktion Elisabeth Morawietz, andererseits an den ehemaligen Landrat des Landkreises Germersheim, Gottfried Nisslmüller, der seit 40 Jahren der Partei angehört. Beck kennzeichnete ihn als einen engagierten Vorderpfälzer, der auch lange Jahre der Entwicklung der Verbandsgemeinde Freinsheim als deren Bürgermeister seinen Stempel aufdrückte. Er verlieh ihm neben der Silbernen Ehrennadel der Partei auch noch die Ehrenmedaille des Landes für seine besonderen Verdienste.
 

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