Erlebnis-Center: Landauer SPD hat das Vertrauen in OB Wolff verloren

Veröffentlicht am 02.10.2006 in Allgemein

„Wie eine Armee, die nur mit Platzpatronen bewaffnet ist"

Die SPD-Stadtratsfraktion sieht in Sachen Erlebnis-Center erheblichen Erklärungsbedarf seitens des Landauer Oberbürgermeisters Dr. Christof Wolff (CDU). Dies erklärten die beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dr. Maximilian Ingenthron und Dr. Hannes Kopf am Wochenende. Wolff trage für „das Verschweigen und Nichtinformieren die politische Verantwortung", so Ingenthron.

Das Erlebnis-Center gehöre der Vergangenheit an, doch die Aufarbeitung der Gründe, die dazu geführt haben, und die Untersuchung der Rolle der Beteiligten - dies alles stehe noch am Anfang, meint Ingenthron. Vor allem das Verhalten des OB und sein Umgang mit Ratsgremien müsse kritisch hinterfragt werden, so Kopf.

Bereits zwei Wochen nachdem der Stadtrat grünes Licht für das Projekt gegeben hatte, habe Wolff gewusst, dass dessen Finanzierung nur noch „ein Traumgebilde" war. Das Erlebnis-Center „war ab diesem Zeitpunkt nur noch ein potemkinsches Dorf", meint Ingenthron. Es sei aktenkundig, dass dem OB die dubiose Rolle des Mannes bekannt gewesen sein muss, der geschäftlich mit den Projektentwicklern verbunden war und später unter Betrugsverdacht verhaftet wurde. Dennoch habe es Wolff nicht für nötig empfunden, die Ratsgremien zu informieren.
„Wenn von Vertrauensverlust die Rede ist, ist der Oberbürgermeister hier voll mit einzuschließen", bilanziert Ingenthron. „Er hat die Fraktionen, die hinter dem Projekt standen, in die politische Auseinandersetzung geschickt wie eine Armee, die nur mit Platzpatronen bewaffnet ist."
Wolff reklamiere, dass Stadtrat und Verwaltung in einem Boot säßen. Der Rat könne aber in nachträglicher Kenntnis der Aktenlage nicht länger in die Verantwortung genommen werden, lehnen Ingenthron und Kopf eine Mitschuld an dem Desaster ab. Offenheit und partnerschaftliches Verhalten seien wichtige Voraussetzungen des „Landauer Geistes", der die Arbeit im Stadtrat in wesentlichen Fragen trage. Es liege nun an Wolff, verlorenes Vertrauen wieder herzustellen, so die Sozialdemokraten abschließend.

 

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