Die Ministerin befürwortete ein gemeinsames Vorgehen aller einander ergänzenden Bereiche, forderte barrierefreies Denken bei allen Maßnahmen und hielt es für notwendig, „qualifizierte Kräfte" an die Entwicklung zu binden. Als Teilnehmer der Diskussion ergänzten die Ärzte Dr. Fred-Holger Ludwig mit seinem Hinweis auf die „geriatrische Reha" als Pilotprojekt und Professor Dr. Harald Massur, der den Blick auf „die gute alte Versorgung als die weniger spektakuläre Medizin" lenkte, die Palette der zu betrachtenden Bereiche.
In der von dem Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion Klaus Stalter geleiteten Podiumsdiskussion fasste Landrätin Theresia Riedmaier in einer Erfolgsbilanz seitheriger Maßnahmen um die Gesundheitseinrichtungen in Bad Bergzabern zusammen, man könne „voller Stolz zeigen", was hier getan und mit einer großen Kraftanstrengung im Umfang von über zwölf Millionen Euro erreicht worden sei, ohne die es in wenigen Jahren die Therme wohl nicht mehr geben würde. Diese bezeichnete sie als den Kern der Gesundheitswirtschaft in Stadt und Region. An die Bad Bergzaberner richtete sie den Appell, das Positive zu sehen und nachzudenken, was daran noch verbessert werden könne.
Die Brücke zum Tourismus schlug Bad Bergzaberns Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer, für den die Gesundheitswirtschaft ein Zukunftsmarkt ist, „der sich hier gut entwickeln kann". Mit großer medizinischer Kompetenz vor Ort dank Kliniken und fachlich ausgerichteter Ärzte seien Stadt und Region gut gerüstet. Mit dem in den kommenden Jahren bevorstehenden „Stadtumbau", so Bohrer, werde Bad Bergzabern versuchen, die Rahmenbedingungen noch zu verbessern, wenngleich bereits heute Bad Bergzabern mit der Verfügbarkeit einschlägiger Dienste in die Spitzengruppe vergleichbarer Körperschaften gehöre.
Zur Erhöhung der Attraktivität Bad Bergzaberns ermutigte der Leiter der Arbeitsagentur Südpfalz, Jürgen Czupalla, Stadt und Region dazu, „Medizintechnik heranzuholen". Er äußerte sich zu den Auswirkungen der Gesundheitswirtschaft auf den Arbeitsmarkt und stellte den Durchschnittsanteil von sieben Prozent, den die Gesundheitsberufe einnehmen, die 14 Prozent an der Südlichen Weinstraße - bei starker Konzentration auf Bad Bergzabern - gegenüber. Zugleich wiesen sie einen hohen Frauenanteil auf. Die Altersschichtung lasse einen hohen Bedarf an Ersatzbeschäftigung in einigen Jahren bereits jetzt erkennen.
Inge Bauer, Geschäftsführerin der Therme, sieht ein Jahr nach der Neueröffnung wieder einen guten Stand erreicht. Auf ihm weiterzubauen ist für sie sowohl Chance wie Herausforderung. Mit ihren fast 40 fest angestellten Mitarbeitern strebe die Therme mit weiteren Angeboten, die im zunehmenden Wettbewerb der Kassen an Bedeutung gewinnen würden, nach Qualitäts-Management und Zertifizierung und nach Vernetzung mit Kliniken und Tourismus.
Der Vorstehende der SPD Südliche Weinstraße und Landtagsabgeordnete Alexander Schweitzer setzte sich für gruppen- und organisationsübergreifende Abstimmungsgespräche ein, die die Stärke des Bad Bergzaberner Landes als Gesundheitsregion stärker bewusst machen sollen. Auch im Hinblick auf die in Aussicht stehende Wirtschaftsförderung müsse dieser Weg beschritten werden, sagte Schweitzer zum Abschluss. (hd)
REUTERM
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.60
Datum: Montag, den 12. März 2007
Seite: Nr.28
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